10 Wege – zum besseren Gitarristen
In diesem Artikel zeigen wir 10 Wege – zum besseren Gitarristen. Jeder Musiker ist bestrebt, möglichst sein Spiel zu verbessern, über die Jahre immer neue Dinge zu lernen und in sein Spiel einzubauen.
Manchmal aber hat man aber durchaus das Gefühl, dass es so gar nicht recht voran geht und man quasi “auf der Stelle tritt“ und man keine Fortschritte mehr macht. Eine solche Phase kann sogar durchaus recht lange dauern, manchmal sogar bis zu mehreren Monaten.
Allerdings ist das durchaus normal, denn man nimmt ja zu allererst neue Dinge erst mal auf, lernt sie, dann setzt man sie um und übt sie. Wenn man sie dann gut kann kommt irgendwann die Phase wo man sie umsetzen und irgendwann aus diesem Umgesetzten sogar etwas neues kreieren kann. Getreu dem Zitat des Monats von Clarke Terry: „Imitate, assimilate, create, innovate…“
Aus diesem Grund habe ich hier einmal 10 Ideen zusammen getragen, wie man sein Spiel auf der Gitarre wieder voran bringen kann. Lest unten weiter…
1. Nehmt Privatstunden!
Egal ob online (z.B. via Skype) oder in Person – ein privater Gitarren-Unterricht motiviert Dich Dein Spiel zu verbessern und zu üben.
Es ist immer gut wenn ein qualifizierter Lehrer Dein Spiel ansieht und anhört, denn er kann Dir nicht nur etwas beibringen, sondern auch Dein Spiel analysieren und ggf. Fehler vermeiden helfen. Das hilft dabei von Anfang an in die richtige Richtung zu gehen ohne später mühsam angeeignete Fehler wieder abzutrainieren.
2. Nehmt an einem Workshop oder einem Gitarren-Seminar teil!
Workshops, Gitarrenkurse und Seminare finden in unregelmässigen Abständen immer wieder überall statt. Der Vorteil: man kann in intensiven Kursen komprimierte, authentische Information mitnehmen, die man dann anschliessend verarbeiten und üben kann.
Und es treffen sich erfahrungsgemäss bei Workshops Leute mit vielen verschiedenen Levels. Man kann also unbesorgt teilnehmen, denn es wird sich dabei meist jemand im gleichen Level wie man selbst finden lassen. Auch ist der intensive Austausch der Teilnehmer innerhalb eines Workshops und der Austausch von Ideen und eigenen Erkenntnissen untereinander sehr hilfreich für die Verbesserung der eigenen Spieltechnik.
3. Spielt eigene (kleine) Auftritte.
Selbst wenn es erst einmal ohne Bezahlung sein sollte, gibt es z.B. bei „Open Jam-Session“-Abenden oder in Bars oder kleinen Clubs oft die Möglichkeit mit anderen Musikern mitzuspielen. Oder organisiert selbst einen kleinen Auftritt, z.B. bei Schulfesten Eurer örtlichen Schule, bei Kirchenfesten oder ähnlichen Veranstaltungen. Vor Publikum zu spielen, und seien es auch nur 5 Leuten, hilft dabei das eigene Spiel zu optimieren und Selbstsicherheit in den Techniken und Songs zu gewinnen die man spielt.
4. Findet Mitspieler in Eurem präferierten Musikstil und in Eurem Level.
Findet eine Band oder einzelne Musiker die Euren Stil bereits spielen oder diesen spielen wollen. Oder findet eigene Musiker für eine eigene Band oder eine bestehende Band bei der Ihr mitspielen könnt.
Alleine zu spielen oder zu üben kann schnell langweilig werden. Mit anderen zu musizieren macht immer mehr Spass und es erhält den Wunsch aufrecht das eigene Spiel immer wieder zu verbessern, neues zu lernen und zu weiter üben. Übt und trefft Euch dabei regelmässig, wöchentlich oder monatlich und lernt gemeinsam neue Songs.
5. Übt immer neue Dinge! Lernt etwas neues was Ihr schon immer mal lernen wolltet.
Die meisten Player üben Dinge die sie schon seit Jahren kennen (und spielen sie dabei immer und immer wieder) und wundern sich dann oft warum sie ihr Spiel nicht verbessern obwohl sie ja doch üben…
Stellt Euch immer wieder neuen Herausforderungen, denn so bleibt es erstens immer spannend und ausserdem kann man nur so sein Spiel deutlich verbessern wenn man immer wieder neue Dinge lernt anstatt die alten immer und immer wieder „herunter zu beten“.
Also: entdeckt für Euch neue Songs, neue Skalen, Arpeggios, neue Anschlagstechniken oder sogar neue Musikstile, kauft Euch ein neues Notenbuch – was auch immer. Bleibt aber dabei immer in etwa in EUREM Level – so verbessert ihr auch Euer Spiel.
Denn: wer immer nur das Gleiche spielt kann sich nicht verbessern und nur an neuen Aufgaben kann man wachsen auch wenn es am Anfang schwer sein mag! Wer allerdings zu hoch in seinen Zielen greift, provoziert gleichzeitig auch Frust, denn zu hoch gesteckte Ziele sind oft nicht zu erreichen. Es geht also immer um die Balance zwischen neuer Herausforderung und Machbarkeit.
6. Macht Aufnahmen von Euren Übungs-Sessions bzw. Stunden und recorded Euch selbst beim Spielen.
Sich selbst zu zuhören ist wie Euch selbst einen Spiegel vorzuhalten, denn die Aufnahmen lügen nicht!
Dort könnt Ihr Eure Fehler ganz genau hören und feststellen wo ihr noch üben müsst oder wo ihr Euch bereits verbessert habt. Auch kann man alte Aufnahmen anhören und vergleichen wo man sich bereits verbessert hat. Das ist gleichzeitig ein Ansporn, Lob oder auch Kritik für Euch selbst.
Oder nehmt beispielsweise eine CD Eures Programms für jemand anders auf. Sobald jemand anderes Eure Aufnahmen anhört wird es Euch gleichzeitig anspornen für solche Aufnahmen ganz besonders gut zu üben.
Achtet aber auch darauf dass Euch eure dort gefundenen Fehler nicht „herunter ziehen“!
Bedenkt: Rom ist auch nicht an einem Tag gebaut und gute Player haben meist ein Leben lang für ihre Technik und ihr Können geübt. Also gebt Euch ZEIT.
7. Hört Euch viele verschiedene Gitarristen an egal ob Aufnahmen, oder geht auf LIVE-Konzerte Eurer favorisierten Gitarristen oder geht zu Gitarrenausstellungen (z.B. auf Festivals) .
Es ist ja durchaus in Ordnung einen Lieblings-Gitarristen zu haben.
Wer allerdings nur einen einzigen Gitarristen zum „Non-Plus-Ultra“ erhebt und keine anderen daneben gelten lässt, schränkt sich und sein eigenes Spiel unnötig ein.
Sich an vielen verschiedenen, auch unterschiedlichen Spielern, zu orientieren kann sehr dabei helfen durch neue Impulse das eigene Spiel deutlich zu verbessern.
8. Übt regelmässig und wenn möglich täglich!
Nehmt Eure Gitarre mindestens einmal am Tag in die Hand, auch wenn es nur für ein paar Minuten ist. Spielt ein paar Skalen, Arpeggien, Chordchanges (das geht sogar notfalls nebenbei beim Fernsehen) oder ganze Songs – egal was, denn jede Minute die ihr Euer Instrument übt ist ein Fortschritt in Eurem Spiel. Auch wenn dieser manchmal (auch über längere Zeiträume) scheinbar nicht zu hören ist (s.o.).
Stellt Euch folgendes Szenario vor: jede Minute die ihr übt geht auf ein (unsichtbares) Zeitkonto.
Nun habt ihr beispielsweise in einem Jahr runde 300 Stunden auf diesem Konto angesammelt. Plötzlich könnt ihr einmal für 14 Tage nicht üben (z.B. im Urlaub) dann gehen von diesen 300 Std. sagen wir 50 Std. wieder herunter. Ihr habt aber immer noch 250 „Gut“-Stunden drauf. Habt Ihr in diesem Jahr nur 50 Std. geübt (eingezahlt) so seid ihr auf – NULL!
Fazit: jede Übungsminute zählt, auch wenn sie manchmal nicht sofort sichtbar (hörbar) ist. Wichtig beim Üben ist ein zielgerichtetes Arbeiten.
9. Kauft Euch eine neue Gitarre!
Ein neues Instrument kann sehr inspirierend wirken und einen neuen Ansporn geben wieder verstärkt zu üben. Verkauft notfalls eines Eurer Instrumente und kauft Euch dann ein neues. Geht das aus irgendwelchen Gründen nicht, kann selbst ein neuer Satz Saiten manchmal Wunder wirken und einem einen neuen Schub und Ansporn verleihen. Also in diesem Fall: neue Besen kehren gut!
10. Abonniert ein Musikmagazin oder den Newsletter einer Website.
Es gibt sehr viele verschiedene Magazine so dass Ihr sicher eines für Euren Geschmack finden könnt. Es kann sehr inspirierend sein über Eure favorisierten Musiker zu lesen, neue Instrumente vorgestellt zu finden oder neue Licks auszuprobieren die oft dort publiziert werden.
Dies sind natürlich nur ein paar Ideen wie man sein Spiel verbessern kann. Es gibt mit Sicherheit noch wesentlich mehr Aspekte die man berücksichtigen kann. Diese Auswahl ist also nicht repräsentativ und erhebt auch keinen Anspruch darauf. Es soll vielmehr eine Anregung sein Euch und Euer Spiel voran zu bringen.
Viel Erfolg, Keep up the Swing!
Euer Bertino