Charles Delaunay

    Charles Delaunay

    Charles Delaunay wurde 1911 in Paris (Frankreich) als Sohn von Robert und Sonia Delaunay geboren. Beides zwei weltberühmte Künstler die stark in den Beginn des Kubismus und Orphismus involviert waren.

    In diese Familie hinein geboren, die in den damaligen Künstlerzirkeln der „Belle Epoque“ im Paris der 20er und 30er Jahre engagiert war, wuchs Charles in einem Umfeld von Kunst, Musik und Literatur auf.

    Einige Freunde seiner Eltern Robert und Sonia die ihn seit seiner Kindheit immer begleiteten waren u.a.: Appolonaire, Wasily Kandinsky, Igor Stravinsky, Pablo Picasso, Georges Braque, Henri Rosseau, Jean Cocteau und weitere.

    Aus diesem kulturellen Umfeld erwuchs ein Mann mit grossem Talent für Kunst, Schreiben und Musik, welches er sich bis zu seinem Tod bewahrte, geehrt mit vielen Preisen in Frankreich und auch weltweit anerkannt. Im 2. Weltkrieg war Charles Delaunay Mitglied im Untergrund der französischen Resistance, später auch als Soldat in der Flugabwehr.

    Einer dieser Auszeichnungen die Delaunay 1976 erhielt war seine Einladung in die USA anlässlich des 200-jährigen bestehens der USA, bei der er als Lektor an der „Smithsonian Institution“ in Washington D.C. für die Sparte „Jazz“ engagiert wurde.

    Charles Delaunay wurde auf diese Weise für seine grossartige Arbeit geehrt, um die er sich im Jazz durch seine „Hot Discography“, eine Publikation mit Listen über sämtliche Jazz-Schallplatten bis zu diesem Tage, verdient gemacht hatte.

    Charles Delaunay

    Die meisten der dort gelisteten Platten waren amerikanischen Ursprungs. Der englischsprachige Charles Delaunay lernte sein Englisch meist von amerikanischen Jazzmusikern die in Paris nach dem 1. Weltkrieg geblieben waren.
    Sein typischer Humor prägte Sätze wie: „… You see, it came to pass that most of these colored cats were solid gates and played like Pops and Bechet!“ So etwas war typisch für ihn.

    Charles Delauney gilt vielen als Gründer des Quintette du Hot Club de France.

    Charles Delaunay

    Obwohl Django Reinhardt bereits 1920 auf dem sechs-saitigen Banjo zu spielen begann, wurde er erst in den frühen 1930ern als Gitarrist „entdeckt“. Fast zur gleichen Zeit als auch Delaunay, Louis Vola und Emile Savitry mit dem Gitarrespiel begannen.

    Charles Delaunay hörte Django Reinhardt zum ersten Mal (zusammen mit seinem Freund Pierre Nourry vom französischen „Hot Club de France„) bei einer ihrer Sessions die das spätere „Quintette du Hot Club de France“ während der Pausen ihrer Auftritte in einem Hinterzimmer des Hotels Claridge spielte. Und war sofort von ihm fasziniert.

    Delaunay sollte Zeit seines Lebens sein grösster Fan und späterer Mentor, ja sogar Manager und Freund werden und lange Jahre bleiben.

    Obwohl Louis Vola der erste war der Django Reinhardt zuerst als Gitarrist in seine Band im „Palm Beach Club“ in Cannes und später ins Hotel Claridge holte, war es Delaunay der das später weltberühmte „Quintette du Hot Club de France“ massgeblich mitbegründete.

    Charles Delaunay
    Charles Delaunay

    Damals 1931 führte Louis Vola als Bandleader eine Band die in diesem Hotel als Tanzband fungierte. Aus dieser Band fanden sich die späteren Mitglieder des Quintetts zum erstenmal zusammen und spielten den in Paris neu aufgekommenen Jazz der frühen 1920-30er Jahre.

    Das „Quintette du Hot Club de France“ prägte später auch den Begriff des sog. „String-Jazz„, eben weil alle Musiker Jazzmusik auf Saiteninstrumenten spielten, was bis dahin absolut selten und unüblich war.

    Jazz Hot

    Diese Band mit 1 Violine, 3 Gitarren und 1 Kontrabass, wurde benannt nach dem „Hot Club de France„, einem Verein deren Mitglieder Jazz-Enthusiasten waren.

    Leute gern gemeinsam Live Jazz-Musik oder auch Schallplatten anhörten und darüber diskutierten, Konzerte veranstalteten und auch eine kleine Mitgliederzeitschrift über Jazz heraus gaben (siehe Foto Links).

    Ursprünglich gegründet wurde der Verein „Hot Club de France“ von einem von Delaunays engsten Freunden, Pierre Nourry.

    Während seiner fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Quintette du Hot Club de France, welches zunächst aus Django, seinem Bruder Joseph Reinhardt und zunächst Roger Chaput (und später zusätzlich Eugene Vees, Baro Ferrét oder Marcel Bianci) an den Gitarren, Stephane Grappelli und Louis Vola am Bass bestand.

    Später wurden die Gitarristen Roger Chaput und Eugene Vees während der Jahre des Krieges und danach bis 1949 durch die Klarinettisten Gerard Levecque und Hubert Rostaing ersetzt (siehe auch Django – The Guitar-Maestro und Quintette du Hot Club de France).

    Delaunay war jahrelang für viele Auftritts-Buchungen des Quintetts als Manager verantwortlich und organisierte sogar ein Konzert von Django für den französischen Staatspräsidenten.

    Er brachte in den späteren Jahren weltberühmte Jazzmusiker wie Louis Armstrong, Duke Ellington und Benny Goodman nach Frankreich und auch mit Django zusammen.

    Charles Delaunay

    Und auch später war es wieder Charles Delaunay der als Aufnahmeleiter Django’s zweitem Sohn Babik Reinhardt (Bild links unten) im Jahr 1967 zu einem ersten Solostart verhalf, indem er dessen Plattenaufnahmen organisierte und Babik im Folgenden zu einem eigenen Namen als bekannter Live-Musiker verhalf.

    Babik Reinhardt

    Zusätzlich zu all seinen Aktivitäten in Frankreich und seiner „Hot Discography“ die er verfasste welche in 5 Auflagen in England, Frankreich und den USA erschien, schrieb Delaunay in den 1950er Jahren über Django Reinhardt die bisher ausführlichste Biographie mit dem Titel „Django Reinhardt„.


    Ausserdem verfasste er „Hot Incography„, einen Bildband über Jazzmusiker, als auch „De la vie et du Jazz“, „Jazz 47 “ in enger Zusammenarbeit mit Robert Goffin und schliesslich „Django mon frere“ (nur in Französisch erschienen).

    Charles Delaunay war ein wunderbarer, kulivierter Mann der sein Leben damit verbrachte für andere da zu sein. Was für immer an ihn erinnern wird solange es Django´s-Musik, Frankreich, Literatur, Kunst und „Le Jazz Hot“ gibt. (Quelle/Auszüge: maro-drom.com)

    Lesen Sie mehr Infos über Charles Delaunay und das Quintette du HotClub de France hier.


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