Django Reinhardt – private Life (5/6)

    Django Reinhardt – private Life (5/6)

    Le bouef sur le toit, 1944

    Ein weiteres wichtiges Ereignis in seinem Privatleben bildet 1944 die Eröffnung des Nachtlokals ‘Le bouef sur le toit’ in der Rue Pigalle, was später in ‘Chez Django Reinhardt’ umgetauft wird und dessen Besitzer und Betreiber er zu dieser Zeit war.

    Nach der Befreiung von Paris am 24./25. August 1944 tritt Django dort u.a. mit Fred Astaire auf und spielt mit verschiedenen Solisten des Glenn Miller Orchesters.
    Dieses Nachtlokal gibt er jedoch relativ bald, nach ca. 2 Jahren 1946 wieder auf, da ihm der Betrieb des Lokals zu zeitintensiv ist.

    Django Reinhardt - private Life (5/6)

    In die letzten Monate des Jahres 1944 fällt auch die Aufführung einer Messe von Django Reinhardt in der Kapelle der „Institution des Jeunes Aveugles“.
    Er hatte begonnen, diese von klassischer Musik inspirierte Messe für „seine Manouches“ zu komponieren, damit sie mit seiner Musik ihre traditionellen Wallfahrten nach Les Saintes-Mairies-de-la-Mer feiern konnten. Doch wurde diese Messe nie zu Ende komponiert und auch nie weiter öffentlich aufgeführt.

    (Bild rechts oben: Django bei der Probe-Aufführung seiner Musik in eine Kirche).

    1949 kehrt Django von seiner USA-Tournee zurück nach Frankreich. Er hatte eine Einladung des Duke Ellington Orchestras zu dieser Tournee bekommen. Diese  Tournee ist aber in seinen Augen fehlgeschlagen, der von ihm erhoffte grosse Durchbruch in Amerika ausblieb.

    Zwar hatte er dort alle wichtigen Jazz-Musiker seiner Zeit getroffen und mit diesen musiziert, Musiker wie z.B. Duke Ellington, Satchmo, Benny Goodman, Harry Volpe, Dizzy Gillespie u.v.m. 
    Aber die Tournee sieht er trotzdem als gescheitert an, er ist enttäuscht da er nicht so wie in seiner Vorstellung als „Django Reinhardt, the greatest Guitarplayer of the world“ in den USA gefeiert wurde. Die Kritiken waren im Gegenteil eher ernüchternd gewesen.

    Django Reinhardt hatte zwar Konzerte in den grössten Hallen der USA gespielt, war in der Carnegie Hall und am Broadway aufgetreten, spielte mit den berühmtesten Leuten der Jazz-Szene. Django hatte Tausende von Zuhörern mit seinem Spiel begeistert und sein Name wurde zwar auch lobend von allen Kritikern erwähnt – aber der „grosse Wurf“ bliebt in seinen Augen aus.

    Er ist desillusioniert und zieht sich, zurück in Frankreich Ende 1949 von der Musik zurück. So kauft er 1950 ein Haus in Samois-sur Seine (Bild links unten), ca. 70km südlich von Paris und zieht sich dorthin zurück.

    Dort beginnt er auch wieder intensiv zu malen (siehe auch Django – the Painter) und geht Angeln (Bild links unten, 1952 in Samois).

    Er will als Maler heraus kommen und spricht mit seinem Freund Charles Delauney über eine Karriere als Maler. Er „werde fortan nur noch malen“, sagt er ihm. Mit der Musik so scheint es hat er für sich zunächst komplett abgeschlossen. Aber es wird doch anders kommen.

    Django Reinhardt - private Life (5/6)

    Charles Delauney hat nämlich nach wie vor dennoch grosse Pläne und möchte Django wieder für weitere Konzerte mit anderen, grossen Musikern begeistern.

    Django goes fishing in Samois-sur-Seine

    Delauney möchte Benny Goodman und Satchmo (Louis Armstrong) für eine Tournee nach Europa holen. Aber mit der Musik will es nicht mehr so einfach klappen wie einst.

    Die Szene hat sich verändert und modernisiert. Und die Musik die Django mit dem Quintette du Hotclub de France in den früheren 20er, 30er-Jahren gespielt hatte, ist nicht mehr so gefragt wie einst. Es ist neue Musik angesagt – BeBop heisst der neue Sound.

    Aber Django Reinhardt ist Zeit seines Lebens immer ein Mensch den das Neue interessiert. Er ist aufgeschlossen für neue Musikstile, neue Instrumente, Musiker … also integriert er auch diesen neuen Stil als Erfahrung nach seinem USA-Aufenthalt in sein eigenes Spiel.

    Etwa um 1950 / 51 kann Charles Delauney ihn überzeugen und so nimmt Django noch einige weitere Schallplatten, diesmal auch mit elektrischer Gitarre (u.a. einer Gibson ES175) und völlig neuem Sound auf.

    Django Reinhardt - Guitar-Maestro (3/4)

    django guitars unlimitedEine dieser denkwürdigen Aufnahmen ist das Album zusammen mit den „Guitars Unlimited“ auf denen Titel wie Nuages, Manoir de mes reves, Brasil und anderen Songs, alle sehr modern und „bebopmässig“ arrangiert sind. (Bild links).

    Weiter lesen Django Reinhardt – Private Life (6/6)


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