Django Reinhardt – Guitar-Maestro (3/4)
Django Reinhardt – Guitar-Maestro (3/4)
Nachdem er einigermaßen wieder hergestellt das Krankenhaus verlassen hat beginnt er langsam wieder regelmäßig zu spielen und arbeitet 1930/31 als Begleitgitarrist in einigen Formationen die in Hotels, Bars und Restaurants und auf Bals Musettes spielen.
In den folgenden Monaten lernt er Charles Delauney (Bild rechts) kennen, ein französischer Jazz-Fan und Förderer und dieser wird ab da zu seinem persönlichen Mentor, der ihn anschliessend viele Jahre begleitet.
Charles Delauney verlegte mit seinem Verein u.a. auch das kleine Mitglieder-Magazin „Jazz Hot“ (Bild links oben) in welchem immer aktuelle Künstler vorgestellt wurden.
Durch Betreiben des „Hot Club de France“, einer Art Verein zur Förderung des französischen Jazz, brachte Delauney mit seinen Mitstreitern in den Jahren 1933 bis 1950 viele später weltberühmte Jazz-Musiker wie z.B. Dizzie Gillespie, Charly Parker oder Duke Ellington für Konzerte und Jam-Sessions u.a. nach Paris und auch mit Django Reinhardt zusammen.
Im Jahre 1934 erfolgt dann auf Anregung von Charles Delauney die Gründung der ersten Besetzung des „Quintette du Hot Club de France“ als offizielle Band,
nachdem Django Reinhardt und Stephane Grappelli – beide Mitglieder der damaligen Band von Louis Vola, sich 1933 bei Auftritten persönlich kennen gelernt hatten.
Der Bassist Louis Vola leitete damals eine Tanzkapelle welche ein festes, regelmässiges Engagement im Hotel Claridge im Pariser Arrondisment St. Germain hatte.
Alle Musiker spielten die damals angesagten französischen Lieder und Chansons zum Tanz auf, doch alle waren an stark der „neuen Musik“, dem Swing-Jazz der um 1920 aus den USA nach Paris herüber schwappte, interessiert.
Auch in den Bars und Nachtclubs von Paris war diese Musik inzwischen angekommen, da nach dem 1. Weltkrieg viele US-Soldaten in Europa und auch in Paris blieben und dort in den Clubs und Restaurants meist Jazz spielten. Da sie diesen Jazz in der Tanzkapelle von Louis Vola aber nicht bei ihren Auftritten spielen durften spielten sie immer in den Pausen ihrer Auftritte in den Garderoben oder Hinterzimmern des Hotels alle diese neuen Songs die sie so sehr faszinierten.
Als Besetzung der ausschliesslich aus Saiteninstrumenten bestehenden Band kristallisierte sich durch diese Sessions später die folgende Besetzung heraus: Django Reinhardt (Sologit.), Stéphane Grappelli (Viol. Piano), Joseph Reinhardt (Rhythmgit), Roger Chaput (Rhythmgit.), der später durch Pierre „Baro“ Ferret abgelöst wurde und am Bass Louis Vola später dann auch Francis Luca (siehe Foto links oben). Das berühmte „Quintette du Hot Club de France“ war geboren!
Aus dieser Besetzung entstand auch der spätere Begriff des „String-Jazz“ (also Saiten-Jazz), da normal Jazz damals nur mit Blasinstrumenten (Saxophon, Klarinette, Trompete) gespielt wurde. Aus Ermangelung solcher Instrumente spielten die Musiker des „Quintette du Hot Club de France“ den Jazz eben mit ihren eigenen, also Saiteninstrumenten wie Geige, Gitarre und Kontrabass.
Bei Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 ist Django Reinhardt mit Stephane Grapelli grade in London für einige Konzerte mit dem Quintett. Doch Django will nicht in London bleiben und fährt ungeduldig zurück nach Paris zu seiner Familie.
So blieb Stephane Grapelli zunächst während des Krieges allein in London und Django reist mit anderen Musikern des Quintetts zurück nach Frankreich.
In den späteren Jahren zwischen 1939 und 1950 spielte Django in wechselnden „Quintette du Hot Club de France„-Besetzungen, auch u.a. mit dem Klarinettisten Hubert Rostaing und Alix Combelle am Saxophon (siehe Foto rechts).
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