Django Reinhardt – private Life (3/6)

    Django Reinhardt – private Life (3/6)

    Bei einem seiner zahlreichen Auftritte trifft Django, damals 17 Jahre alt, ein anderes Sinti-Mädchen: Florine „Bella“ Mayer-Baumgartner. Florine stammt aus einer Familie mit vielen sehr hübschen Frauen, allen voran ihre Mutter Josephine Renaud Baumgartner. Alle mit langen schwarzen Haaren, schönen, olivfarbenen Gesichtern und einem umwerfendem Lächeln.

    Django Reinhardt - private Life (3/6)

    Django ist sofort in sie verliebt und verlässt Naguine um fortan seine Zeit mit Bella zu verbringen. Zwar ist ihr Vater Henri „Pan“ Mayer mit Django als Schwiegersohn erst nicht einverstanden.

    Doch dann heiraten die beiden einfach nach Manouche-Tradition, in dem sie sich 14 Tage von der Familie trennen und ihre Zeit allein miteinander verbingen und damit ist der Bund besiegelt.

    Naguine ist zunächst am Boden zerstört doch sie wartet geduldig auf ihre zweite Chance.

    Kurz darauf ist Bella schwanger und bringt 1928 Django´s ersten Sohn, Henri „Lousson“ Baumgartner (Bild rechts), zur Welt. Doch da hat sich Django, unstet wie er damals ist, bereits von ihr wieder getrennt.

    Er wird auch in den späteren Jahren kaum Notiz von seinem erstgeborenen Sohn Lousson nehmen.

    Django Reinhardt - private Life (3/6)

    Obwohl einerseits ein grosser Familien-Mensch der seine Familie über alles liebt (wie die meisten Sintis / Manouches), ist Django ein gleichsam labiler Charakter, der von den Verlockungen der Welt um ihn herum ausgeht immer wieder erliegt.

    Django Reinhardt - private Life (3/6)

    Frauen, Glücksspiel, Billiard und seine grosse Leidenschaft das Angeln sind ihm oftmals wichtiger als seine eigene Frau oder ein Konzert zu dem er engagiert wird.

    Um 1939 ist Django das vagabundieren etwas leid und trifft auch Naguine wieder. Er hat sich wohl inzwischen etwas „ausgetobt“ und nun heiraten auch die beiden 1943 endgültig nicht nur nach Sinti-Tradition sondern sogar offiziell nach französischen Recht (siehe Bild links, Django bei seiner Hochzeit mit Naguine).

    Naguine wird Django´s 2. Frau die, trotz aller seiner späteren Eskapaden und Liebschaften, bis zuletzt an seiner Seite bleibt (Bild rechts die gesamte Familie und Hochzeitsgesellschaft).

    Django´s 2. grosse Leidenschaft, neben dam Angeln und Billiard spielen, ist das Kino. Schon im Alter von 12-13 Jahren geht er zusammen mit seinem Bruder Joseph heimlich in die Kinos um die Stumm-Filme der damaligen Zeit anzuschauen. Aber auch später bleibt Kino weiter seine grosse Leidenschaft.

    Er liebt insbesondere amerikanische Filme, ganz besonders Krimis und Western und ist fasziniert von den grossen Limousinen die er dort sieht. Auch sein Faible für Hüte, schöne Anzüge und grosse Autos stammt wohl daher.

    Django Reinhardt - private Life (3/6)

    Von einer seiner ersten grossen Gagen, er spielt damals 1932 in Cannes zusammen mit Loius Vola der dort Konzerte für das „Quintette du HotClub de France“ organisiert hat, kauft sich Django sofort einen riesigen, weissen Caddilac – eine Hommage an seine grossen Film-Idole.

    (Bild links: Django und Louis Vola in Cannes 1932)

    Kurze Zeit später lässt er diesen in einem Strassengraben bei Chamonix einfach zurück, als dieser den Geist aufgibt weil der Motor kocht. Django hat schlicht vergessen Wasser nachzufüllen – ihm es das egal. „Ein schlechter Wagen“, schimpft er als er ihn stehen lässt.

    Weiter lesen Django Reinhardt – Private Life (4/6)


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