Favino Gitarren

    Favino Gitarren zählen heute zu den berühmtesten Gypsyjazz-Gitarren überhaupt, direkt nach den originalen Selmer-Gitarren. Einen ähnlich hohen Stellenwert haben nur noch die ebenfalls mittlerweile sehr seltenen Busato-Gitarren.

    Der große Erfolg der Favino-Gitarren liegt in erster Linie in ihrer speziellen Bauart die durch Jacques Favino (siehe Bild rechts) in den späten 40er Jahren entworfen wurde.

    Jacques Favino (in Piemont, Nord-Italien geboren) war, wie schon vor ihm einige andere sizilianische Gitarren- und Instrumentenbauer aus dem sizilianischen Catania, 1923 mit seiner Familie nach Paris  immigriert.

    Favino 1959-20xx
    Favino Gitarren

    Jacques Favino erlernt bereits in den frühen 1940er Jahren den Gitarrenbau. Er arbeitet zunächst in den Werkstätten von Bartolo Bernabe Busato und eröffnet erst um 1956 seine erste eigene Werkstatt in der Rue de Clignancourt 9 im Pariser Distrikt Montmartre und baute dort bis ca. 1982/83 seine Gitarren.

    Ab ca. 1982 übernahm dann sein Sohn Jean-Pierre Favino seine Geschäfte, wobei beide einige Jahre bis ca. 1983/84 gemeinsam in der Werkstatt Gitarren herstellten.

    Nach 1984 baute Jean-Pierre Favino zunächst die Gitarren im Stil seines Vaters für einige Jahre identisch weiter. Bis er dann Ende der 1980er Jahre begann seine eigenen Wege im Gitarrenbau einzuschlagen und seine eigenen Gitarren-Modelle zu entwickeln.
    Weitere Details zu Favino-Gitarren in unserem Artikel Favino-History und Merkmale originaler Favino-Gitarren

    Bis heute zählen die Favino-Gitarren seines Vaters Jacques Favino zu den Besten und teuersten Gypsyjazz-Gitarren auf dem Markt.

    In den späten 1950er Jahren beginnt Jacques Favino mit der Konstruktion von eigenen Gypsyjazzgitarren-Modellen (siehe Bild rechts oben eine Favino, Modell No.10, Bj. 1960).

    Favino Gitarren

    Grundsätzlich bot er dabei 2 Grundmodelle an: das Modell Jazz No.10 „Gitans“ und das Modell Jazz No.10 „Macias“ (siehe auch Bild links, Auszug aus einem alten Katalog von Jacques Favino aus dem Jahre 1978).

    Preislich unterschieden sich die Modelle weniger in Ihrer Konstruktion als in ihrer Ausführung.
    So gab es Modelle aus Ahorn, Rio Palisander und Indian Rosewood.

    Ganz typisch für Favino-Gitarren von Jacques Favino waren von Anfang an die dreiteiligen Ahorn-Hälse, die heute von einigen Gypsyjazz-Gitarrenbauern (z.B. Eimers Guitars od. Dell-Arte) nachempfunden werden.
    Ab den frühen 1990er Jahren beginnt Jean-Pierre Favino dann mit der Verwendung von 2-teiligen Ahorn-Hälsen. Weitere Infos zu Favino-Gitarren kann man hier in unserem Artikel „Merkmale originaler Favino-Gitarren“ nachlesen.

    Berühmt gemacht wurden Favino-Gitarren durch viele berühmte Musiker die, bis heute, Favino-Gitarren spielen und/oder gespielt haben.
    Hierzu zählen Musiker wie z.B. Matelot Ferret, Louis Fays, Jacques Montagne, Henri Salvador, Georges Moustaki, Sarane Ferret, Baro Ferret, Georges Brassens, Paul „Tschan Tschou“ Vidal, Mondine Garcia, Chatou Garcia, Enrico Macias, Ninine Garcia, Boulou Ferre, Elios Ferre, Christian Escoude, Maurice Ferret, Fapy Lafertin, Francois Moerman, Rodolphe Raffalli, Romane, Raphael Fays, Bireli Lagrene, Hansche Weiss, Ziroli Winterstein, Lulu Reinhardt, Holzmanno Winterstein, Dorado Schmitt, Patrick Saussois, Moreno Winterstein, Stochelo Rosenberg, Tschavolo Schmitt, Wawau Adler und viele, viele mehr.

    Weitere Infos hier in unserem Artikel zur History von Favino und auch auf der Website von Jean-Pierre Favino.

    In unserer JM-Guitar-Gallery haben wir ein Archiv für alte Favinos angelegt um einen Überblick über die Modelle zu geben. Hier kann man wunderbar nach diesen Gitarren forschen und, z.B. auch im Falle eines Kaufes eines solch edlen Instrumentes die Bilder mit dem angebotenen Instrument zu vergleichen. So kann man, zumindest einigermaßen, im Vorfeld die Echtheit eines angebotenen Instrumentes vergleichen (siehe auch unsere Artikel zum Thema „falsche Favinos“ und „Tipps zum Gitarrenkauf„).

    Weiter zu History – Favino-Gitarren (1/2)


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