Veranstaltungsbranche vor dem AUS?
Die Veranstaltungsbranche schleppt sich nach den immensen Verlusten der vergangenen 2 Jahre mit Corona-Pandemie und Krieg in Europa durch einen immer schwächer werdenden Sommer.
Bereits jetzt scheint klar dass die Veranstaltungsbranche, die als erste von der Pandemie betroffen war mit quasi „Berufsverbot“ belegt, sich als letzte (wenn überhaupt) von diesen Schocks erholen wird.
Die Konzertbranche hat „Long Covid“
„Der Branche gehe es nicht gut, sagt auch Jens Michow vom Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft. Sie sei in der Pandemie stärker betroffen gewesen als andere Wirtschaftsbereiche und erhole sich nur langsam. „Es entsteht der Eindruck, dass alles ganz normal ist, weil wir volle Konzerte und Stadien sehen, aber das sind Konzerte, deren Karten vor der Pandemie verkauft wurden und auf der Basis des damaligen Preisniveaus kalkuliert wurden. Die Veranstalter verdienen nicht viel daran, denn seither ist alles teurer geworden. Alles was an neuen Konzerten veranstaltet wird, ist leider nicht ausverkauft“, sagt Michow.“ (Quelle: Tagesschau.de)
Diese Entwicklung die sich schon länger vor der Pandemie angekündigt hat scheint sich also leider fortzusetzen. Und durch die Ausfälle der letzten 2 Jahre angefeuert geht diese Entwicklung dominoartig weiter.
Viele Leute die in der Veranstaltungsbranche gearbeitet hatten, haben sich durch die 100%igen Ausfälle und Einkommensverluste zwangsläufig andere Berufe und Jobs gesucht, und viele werden auch nicht mehr zurückkehren.
So haben viele Veranstalter das Problem einerseits durch die deutlich gestiegenen Kosten und andererseits mit Personalmangel zu kämpfen. Es mangelt mittlerweile an Roadies, Maskenbildnern, Sound- und Lichtleuten, Hilfskräften, Fahrern uvm. – alles Berufe die vor der Pandemie die Veranstaltungsbranche gestützt und am Leben gehalten haben.
Über all dem schweben die immer weiter zurück gehenden Ticket-Verkäufe, gerade und insbesondere in den kleinen und mittleren Locations.
„Die Gründe für den schleppenden Kartenverkauf sind vielfältig: Die Sorge vor steigenden Preisen spiele eine Rolle, ebenso die Angst sich anzustecken. Außerdem habe sich das Freizeitverhalten verändert, sagt der Psychiater Volker Busch, der sich mit den Folgen der Pandemie beschäftigt hat. Die Menschen zögerten und legten sich nicht gerne fest. „Außerdem haben wir gelernt, es uns zu Hause einzurichten.“ Viele Menschen haben Streaming-Plattformen entdeckt und sich ins Private zurückgezogen. „Die Kulturszene befindet sich in einer Art Long-Covid-Syndrom und ist noch nicht wieder vollständig gesund. Wir sind in einem Erschöpfungszustand danach, und es wird auch noch eine Weile dauern.“
(Quelle: Tagesschau.de)
Selbst Veranstalter rennomierter kleinerer Festivals und Konzerte mussten diesen Sommer und Herbst bereits jede Menge Konzerte absagen, Bands ganze Tourneen canceln. Wegen zu geringer Ticketverkäufe. Wenn das so weiter geht, wird die Kulturbranche sich von diesem Schock auf lange Zeit nicht mehr erholen.
So wie es die Veranstaltungsbranche im Großen wieder spiegelt, so trifft es insbesondere kleinere Bands, Musiker:innen und Künstler:innen besoners hart. Ausfallende Konzerte, schliessende Clubs und Konzertlocations – die Lage ist dramatisch.
Man kann also immer wieder nur an alle Zuschauer und Musikliebhaber appellieren:
„LEUTE KOMMT VOM SOFA RUNTER, UNTERSTÜTZT DIE KLEINEN LOKALEN CLUBS UND KONZERTHALLEN. KAUFT TICKETS UND GEHT IN KONZERTE UND VERANSTALTUNGEN BESONDERS KLEINERER UNBEKANNTERER BANDS DENN SONST GIBTS DIE IRGENDWANN NICHT MEHR!„
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