CD-Review: David & Danino Weiss – The new Gypsy Sound

    David & Danino Weiss – The new Gypsy Sound feat. Bireli Lagrene & Stochelo Rosenberg

    Innerhalb eines Jahres stellen die beiden Ausnahmemusiker David & Danino Weiss bereits ihre 2. CD vor:
    „The new Gypsy Sound“ feat. Bireli Lagrene & Stochelo Rosenberg und weiteren Gastmusikern Hono Winterstein (RytmGit), Wolfgang Lackerschmid (Vibraphon), Alexander Haas (Bass), Xaver Hellmer (Drums).

    Und man kann sagen, der Name ist hier ganz klar Programm.
    David (Accordeon) & Danino Weiss (Piano) laden auf ihrem 2. Album mit den beiden Gitarristen Bireli Lagrene & Stochelo Rosenberg zwei echte Weltstars ins Studio ein.
    Aber auch ohne diese beiden Weltklasse-Gitarristen präsentieren sich die beiden Musiker selbstbewusst mit frischen, interessanten Ideen und eigenen Arrangements und machen so dem Namen Ihrer CD alle Ehre.

    CD-Review: David & Danino Weiss - The new Gypsy Sound

    Wenngleich man sagen kann dass diese beiden Gitarristen durchaus dem Album einen gewissen zusätzlichen Zauber verleihen und einer gewissen „Tastenlastigkeit“ vorbeugen helfen, der hätte entstehen „können“. Allerdings sind diese beiden Tastenkönige mit Sicherheit alles andere als langweilig 🙂

    Das Album enthält 10 Titel, mit einer Mischung aus ein paar Eigenkompositionen („Gypsy Keys“, My thought at midnight“, „Sourire“), bekannten Gypsyjazz-Klassikern wie „Claire de Lune“ (Joseph Kosma) oder „Douce Ambiance“ (Django Reinhardt, Jazzklassikern von Charles Aznavour („Je aime Paris au mois de mai“) und Hans Hammerschmidt („Für mich solls rote Rosen regnen“), einem Stück von Stochelo Rosenberg („Miro tata Mimer“).

    Die Mischung ist wunderbar gelungen, modern im Sound, dennoch mit Tiefe und spielerischem Witz und Spielfreude.

    Eines der Highlights der CD ist für mich ganz klar das Stück „Clair de lune“, bei dem Bireli Lagrene mal wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt warum er zu den weltweit Besten Gitarristen überhaupt zählt. Mit welcher Ruhe und Tiefe er diesen Song interpretiert ist beeindruckend und zeigt seine wahre Qualität.

    Dann „Gypsy Keys“ bei denen sowohl Danino als auch David Weiss improvisatorisch zeigen was in Ihnen steckt. Kreative Virtuosität gepaart mit purer Spielfreude und technischer Finess auf höchstem Niveau.

    Aber auch kompositorisch zeigt Danino Weiss z.B. auf „My thought at midnight“ höchste Musikalität die schon an die grossen Klassiker eines Bill Evans oder Thelenious Monk grenzt. Wunderbar!

    In seiner Komposition „Sourire“ wieder steht David Weiss mit seinem Akkordeon im Mittelpunkt und zeigt auf virtuose Weise wie unglaublich fein man ein solches Instrument spielen kann. Selten dass ein eher klassisches Instrument wie das Akkordeon so „jazzy“ klingen kann und so virtous eingesetzt wird.

    In „Watch what happens“ von Michel Legrande wird gejazzt was die Keys und Saiten hergeben, auch hier eine willkommene Abwechslung die kreative Jazz-Gitarre von Bireli Lagrene welche sich perfekt in den modernen Sound der beiden Tastenküsntler einfügt.

    Insgesamt ein sehr modernes und abwechslungsreiches Album. Eher nichts für den Fan des „klassischen“ Gypsyjazz-Sounds eines „Quintette du HotClub de France“. Vielmehr ein guter Beweis wie sich die Fortentwicklung der Musikalität der Sintis nicht nur auf die klassischen Vorbilder wie Django Reinhardt beschränkt oder selbst begrenzt sondern Zeichen eines neuen Selbstbewusstseins moderner Jazzmusiker die mit ihrer Kreativität sicherlich mitzu den Besten gehören die wir z.Zt. in Deutschland zu bieten haben!

    Unser Tipp: Kaufen, aber Vorsicht: wunderschöne Musik!

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